Die Veulense Waterenroute
Wir wählen als Startpunkt die Kirche in Veulen (Ecke Veulenseweg – Brugpas). Diese Kirche im romanischen Stil wurde 1949 vom Venrayer Bauunternehmen der Gebr. Janssen erbaut. Der Eindhovener Architekt Van der Sluis machte Am 20. Februar 1949 legte Dekan Berden aus Venray den ersten Stein und Weihnachten 1949 wurde im neuen Gebäude schon die erste Heilige Messe gehalten. Diese Kirche, die dem Heiligen Antonius von Padua geweiht ist, war die erste Kirche, die nach dem Krieg in Limburg neu gebaut wurde.
Am Kirchplatz finden Sie ein Denkmal zur Erinnerung an die Deportation von 14 jungen Männern aus Veulen nach Deutschland im Herbst 1944. Sie kehrten alle unversehrt wieder zurück!
Wandern Sie vom Startpunkt bei Knotenpunkt 1 Richtung Ysselsteyn, dann bei Knotenpunkt 2 links abbiegen. Nach etwa 150 m erreichen Sie Knotenpunkt 3, von wo aus die Route am Bach weiterläuft. Links sehen Sie tief gelegenes Weideland. Das Gebiet bildete früher die ‚Veulense Wateren’, die Veulener Gewässer. Es gab die ‚Langen Gewässer’ und die ‚Kurzen Gewässer’, die alle ungefähr einen Meter tief waren. Im Sommer stand das Wasser nur etwa kniehoch. Anfang des letzten Jahrhunderts wurde in Veulen viel Flachs angebaut. Nach der Ernte wurde der Flachs zum Rotten zu diesen Gewässern gebracht. Wenn der Fäulnisprozess nach 6 oder 7 Wochen weit genug fortgeschritten war, wurde der Flachs zum Haus geholt und getrocknet. Danach wurde er gebrochen, so dass die Fasern sich lösten und Garn gesponnen werden konnte. Aus diesem Garn wurde dann Leinen gewoben. Dieser Stoff wurde zur Anfertigung von Laken benutzt, die sehr stark waren. Von der schlechteren Qualität wurden Seilehergestellt.
Wenn Sie am Bach entlang wandern, kommen Sie auf den Jaegerhofweg. Hier gehen Sie rechts ab. Nach etwa 300 m sehen Sie auf der linken Seite den ‚Jaegerhof’. Dieses Landhaus mit der mit Kastanien gesäumten Zufahrt wurde von Theodoor Jaeger erbaut. Jaeger war ein erfolgreicher Kultivierer: 1919 kaufte er von der Gemeinde Venray 272 Hektar Heidegrund bei Veulen und machte daraus fruchtbares Ackerland.
Folgen Sie der Route bis Knotenpunkt 4, hier gehen Sie links. Sie kommen am Hof ‚De gouden leeuw’ (Der goldene Löwe) vorbei. Dieser Bauernhof gehörte früher zum Hotel ‚De gouden leeuw’ in Venray. Wenn der Oostrumer Bach Ihren Weg kreuzt, folgen Sie diesem stromabwärts. Der ‚Oostrumse Beek’ entspringt im Peelgebiet und fließt an Veulen, Leunen und Oostrum vorbei, um dann schließlich auf der Höhe von Geijsteren in die Maas zu münden. Der Oostrumer Bach führt Sie zu den schönsten Flecken, wo Sie Kaninchen, Hasen, Rehe, Fasane, Reiher, Kiebitze und noch vieles mehr entdecken können. Der Wasserverband Peel en Maasvallei hat vor einigen Jahren den Bach in einen stark mäandernden Lauf gebracht. Durch diesen schlängelnden Lauf kann der Bach mehr Wasser führen und führt es so langsamer ab. Dadurch wurde in diesem Gebiet eine bessere Wasserwirtschaft erreicht, und es entsteht eine ganz eigene Flora und Fauna.
Bei Knotenpunkt 5 kreuzen Sie den Jaegerhofweg. Wenn Sie Knotenpunkt 6 erreichen, können Sie rechts Richtung Kirche abbiegen und Ihre Wanderung dort abschließen. Sie sind dann 6 km gewandert. Sie können auch die Route am Oostrumer Bach entlang bis zur nächsten befestigten Straße (Houbenweg) weitergehen, wo Sie rechts abbiegen. Der Houbenweg wurde nach dem Veulener Beigeordneten G.H. Houben benannt, der 1919-1939 Mitglied des Venrayer Gemeinderats war. Während dieser Zeit war er 11 Jahre Beigeordneter und einige Jahre stellvertretender Bürgermeister. Außerdem war Houben Mitgründer des Bauernverbands und der landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaft von Leunen.
Bei Knotenpunkt 7 können Sie links in den Kooiweg biegen. Dieser Weg verdankt seinen Namen dem Schafstall (niederl. ‚schapenkooi’), der sich früher am Ende der Straße bei der noch heute dort stehenden Eiche befand: der ‚Drabbelskooi’.
Rechts des Weges sehen Sie in der Ferne den Bauernhof ‚Muijserpláts’ (Veulenseweg 37). Auf diesem 1828 wiedererrichteten Bauernhof wohnte damals die Familie van Rens-Heldens. Eines der Kinder, der unverheiratete Sohn Gerard, betrieb regen Schafhandel und war Mitglied der Venrayer Schafskompanie. In dieser Position machte er weite Reisen, u.a. gehörten England und Frankreich zu seinem Arbeitsgebiet. Im Jahre 1900 ließ Gerard am Veulenseweg eine Kapelle bauen. Seine Initialen sind im Schlussstein über dem Eingang der Kapelle eingraviert. Die Kapelle ist dem Heiligen Donatus geweiht, der bei Unwetter Leib, Hab und Gut beschützt. An der Mauer findet sich daher ein stilisierter Blitz.
Wenn Sie bei Knotenpunkt 7 geradeaus zu Knotenpunkt 9 gehen, kommen Sie an der Donatus-Kapelle vorbei.
Nach Knotenpunkt 8 verläuft die Route über ein Zugangsgatter weiter über das Anwesen und über einen Feldweg des Bauernhofladens ’t Platteland.
Entlang des Feldweges stehen Nistkästen, Schmetterlingskästen, ein Bienenhotel und Marienkäferkästen mit vielen wissenswerten Informationen über diese Insekten.
Nach einer Wanderung am Wald entlang, in dem die Konturen der früheren Schützengräben der deutschen Kampflinien noch immer zu sehen sind, führt die Route am Lollebeek entlang weiter. Nach diesem Bach wurde der Flurbereinigungsplan ‚Lollebeek’ benannt. Diese groß angelegte Flurneuordnung von landwirtschaftlichem Grundbesitz wurde in den 1960er Jahren durchgeführt.
Wenn Sie eine befestigte Straße erreichen, verlassen Sie den Pfad entlang des Lollebeeks und gehen rechts über die Lorbaan zum Knotenpunkt 8.
Die Lorbaan verdankt ihren Namen der Tatsache, dass sie im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert als Schmugglerroute benutzt wurde: Straße (niederl. ‚baan’), an der allerlei illegaler Transport stattfand. ‚Lorren’ ist ein Synonym für ‚schmuggeln’. Wieder zurück an Knotenpunkt 8 sehen Sie rechts eine schöne Kapelle. Diese Kapelle, Unserer Lieben Frau von Fatima gewidmet, wurde 1960 aus Dankbarkeit, dass die Familie Reintjes-Versteegen den Krieg heil überleben durfte, erbaut. Die schöne originale Marienstatue, vom Keramikbetrieb ‚De Oude Kruyk’ in Milsbeek gefertigt, wurde im Frühjahr 1978 gestohlen!
Wenn Sie der Route weiter folgen, kommen Sie durch tiefer gelegenes Weideland. Dieses tiefer gelegene Gebiet war früher Teil der Veulense Wateren (siehe Anfang der Beschreibung). Rechts sehen Sie, was noch übrig ist vom ‚Vaerloebergh’, Berg auf Veulen. Der Name des Bauernhofs, der auf dem betreffenden Hügel liegt, veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte von Vaerloebergh über Vaerlebergh und Voellebergh zu Vollebergh. Jeder der den Namen Volleberg, Vollebergh oder Volleberg trägt, stammt von den früheren Bewohnern des Bauernhofs ab: dem ‚Vollenbergpláts’. (Veulense weg 55)
Bei Knotenpunkt 3 gehen Sie rechts und bei Knotenpunkt 2 noch einmal rechts.
Bei der Wanderung kommen Sie an der Vorderseite von ‚de Vollenbergspláts’ vorbei. Schließlich begegnet Ihnen noch das Bronzekunstwerk von Goke Leverland aus Sassenheim: das ‚trinkende Fohlen’ (niederl. ‚veulen’). Das Kunstwerk stellt ein neugeborenes Fohlen dar, das zum ersten Mal bei seiner Mutter trinkt. Sogar die Abstammung ist bekannt: das Fohlen ist ein Hannoveraner. Das Kunstwerk wurde am 15. September 1996 bei der Feier des 50-jährigen Bestehens des Rektorats Veulen enthüllt.
Sie beenden Ihre Tour wo Sie sie begonnen haben, bei der Veulener Kirche.
Früh morgens ist es im Wald herrlich frisch und auch wenn die Tautropfen verschwunden sind, erfrischt einen die wunderbare Waldluft noch. Das gibt richtig Energie!
Zum Glück, denn hier…