Diese Wanderroute führt Sie durch die Stadt Gennep und startet vor dem alten Rathaus. Dieses monumentale Gebäude wurde zwischen 1612 und 1617 im holländischem Renaissancestil nach Plänen von Willem van Bommel aus Emmerich gebaut. In dem achteckigen Treppenturm befindet sich ein von Petit & Fritsen gegossenes Glockenspiel mit 25 Glocken – ein Geschenk der Bürgerschaft an die Gemeinde zur Feier des tausendjährigen Bestehens der Stadt im Jahre 1950. Das Rathaus erfüllte im Laufe der Jahrhunderte mehrere Funktionen wie z.B. Amtsgericht, Postamt, Gefängnis, Getreidelager, Schulgebäude und Wohnung des Schulmeisters und seiner Familie. Das markante Gebäude wurde im Laufe der Jahre mehrmals umgebaut und restauriert.
Links sehen Sie die niederländisch-reformierte Kirche, die zwischen 1661 und 1663 gebaut wurde und ursprünglich ‚Predigt Haus’ genannt wurde (1). Gennep gehörte in dieser Zeit politisch zum Herzogtum Kleve. Johann Moritz von Nassau-Siegen, Statthalter von Kleve, bewilligte den Bau. Es handelt sich um eine Saalkirche im barocken Stil, bei dem Einflüsse des bekannten holländischen Baumeisters Pieter Post zu erkennen sind. Die reich verzierte Fassade ist einmalig in den Niederlanden. Die zwei von Alexis Julien gegossenen Glocken wurden 1695 hinzugefügt. In der Belgischen Zeit (1830-1839) fungierte die Kirche als Pferdestall. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude schwer beschädigt. Erst 1950 konnten die Gottesdienste wieder aufgenommen werden.
In der Ecknische des Wohnhauses in Nr. 2 steht eine Keramikfigur von St. Norbert, etwa 1950 von Pater Norbertijn und dem bildenden Künstler Michiel van Helvert aus Heeswijk-Dinther angefertigt. Der Heilige Norbert wurde um 1080 auf der ehemaligen Festung Genneperhuis als Sohn des damaligen Herrn von Gennep geboren. Norbert ist Gründer des Prämonstratenserordens (auch Norbertiner genannt) und von über 600 Klostern in Europa. 1126 wurde er Erzbischof von Magdeburg, wo er 1134 starb. 1582 wurde er vom Papst heiliggesprochen. Seit 1627 befinden sich seine Reliquien im Kloster Strahov in Prag.
Der Brunnen auf dem Markt vor dem Rathaus ist ein Überbleibsel der früheren Stadtpumpe, von der einige Meter weiter eine Nachbildung steht. Die Einwohner von Gennep bezahlten früher jährlich Pumpengeld für das Wasser und waren verpflichtet, lederne Eimer im Hause zu haben, um bei einem Feuer gleich löschen zu können. Nun gehen Sie rechts Richtung Museum ‚Het Petershuis’ (2). Das Gebäude ist aus dem späten Mittelalter, gestaltet im spätgotischen Stil mit hohen Treppengiebeln, einem steilen Dach und mit Rundbogennischen in der Front. Die Höhe der Mauern und die Dicke der Balken und Mauern lassen vermuten, dass es ursprünglich als Warenlager dienen musste. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war das Gebäude bewohnt. Der letzte Erbe, Prof. Johan Peters, schenkte das Gebäude schließlich der Gemeinde Gennep.
Nach großen Restaurierungs- und Umbauarbeiten wird es seit 1983 als Museum genutzt. Sie gehen weiter in die Niersstraat hinein. Dies war früher die geschäftigste Einkaufsstraße von Gennep. Bis zum September 1944 verlief hier die Straßenbahnlinie Nimwegen-Venlo des Verkehrsbetriebs Maas-Buurtspoorweg. Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhren jahrelang Autobusse des Genneper Verkehrsbetriebs Zuid-Ooster durch die Straße. Sie folgen der Niersstraat weiter bis zur Niersbrug. Links sehen Sie ein blockförmiges Gebäude mit dem Namen ‚Genneper Molen’ (3). Vom Mittelalter bis zum großen Brand 1886 stand hier eine Windmühle (Kornmühle). Das heutige Gebäude, das 1898-1899 in Auftrag von W. Steinmann gebaut wurde, war bis ins Jahr 1982 eine Holzverarbeitungsfabrik. Bis 1918 nutzte die Fabrik als Energieversorgung ein gigantisches Wasserrad an der Niers. An der anderen Seite der Straße sehen Sie das Standbild ‚Der barmherzige Samariter’, das 1953 vom Maldener Künstler Jac Maris angefertigt wurde. Dieses Kriegsdenkmal und diverse Plaketten bei der Brücke erinnern an die Soldaten, die während der Befreiung von Gennep 1945 und im früheren Niederländisch-Ostindien gefallen sind.
Sie kehren nun zur Niersstraat zurück und biegen dort auf halber Strecke links in den Kromme Elleboog. Dann kommen Sie auf der Houtstraat aus. Am Haus mit der Nummer 13 hängt ein Namensschild, ‚de Sèwiet’, das an einen früher hier ansässigen Süßigkeitenladen der Familie Van Dijk erinnert. Die Familie hatte den Beinamen ‚de Sèwiet’ und so wurde auch der Laden genannt. Über den Ursprung dieses Beinamens kursieren verschiedene Geschichten. Die glaubhafteste Version ist, dass sie den Namen Herrn Van Dijk zu verdanken haben, der den Gesang von allerlei Vögeln imitieren konnte.
Wenn Sie die Houtstraat (links) durchgehen kommen Sie auf den Niersweg. Das Haus direkt gegenüber war im 17. Jahrhundert eine Ölmühle (die Oliestraat ist gleich in der Nähe), später eine Gerberei und dann ein Mehllager. Überqueren Sie den Niersweg und gehen Sie auf den Deich. Direkt danach nehmen Sie den Fußweg nach unten. Etwas weiter sehen Sie rechts eine Reihe Mauern, die die Wellen der Niers bei Hochwasser darstellen. Diese Handwerksarbeit ist das Resultat eines Maurerwettbewerbs, der vor einigen Jahren von der Königlich Niederländischen Backsteinindustrie organisiert wurde. Sie gehen nun wieder rechts den Deich hoch und über die Rampe zum Niersweg. An der anderen Seite des Weges sehen Sie eine gemauerte Bank, die an die Hochzeit von Prinzessin Juliana und Prinz Bernhard im Jahre 1937 erinnert.
Sie gehen links in Richtung der neuen St. Martinuskirche am Zuid-Oostwal 4. Diese Kirche wurde in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts nach einem Entwurf des Architekten Nico van der Laan aus ’s-Hertogenbosch erbaut. Das im Basilikastil gestaltete Kirchengebäude ist ein schönes Beispiel des Architekturstils der Bosscher Schule (Bossche School). Die zwölf Betonsäulen in der Kirche symbolisieren die 12 Apostel. Hinter dem Hauptaltar in der Apsis hat der bildende Künstler Theodore Strawinsky, Sohn des berühmten Komponisten Igor Strawinsky, ein Wandbild angebracht. Eines der Bleiglasfenster der Kirche ist ebenfalls von der Hand dieses Künstlers. Die anderen stammen vom bildenden Künstler Marius de Leeuw aus Den Bosch. Im Turm hängen Glocken von Francois und Pieter Hemony aus dem 17. Jahrhundert. Die Krypta unter der Kirche wurde als Religionsmuseum eingerichtet.
Der Zuid-Oostwal wurde nach den früheren Wällen (Ummauerung) rund um das alte Zentrum von Gennep benannt. Etwa vor 200 Jahren war Gennep von Stadtmauern umschlossen, die auch ‚Stadtwälle’ genannt wurden. In den Mauern gab es 4 große Zugangstore: Maaspoort, Nierspoort, Zandpoort und Norbertuspoort. Gleich sehen Sie die an Nord- und Südwall bewahrt gebliebenen, schön restaurierten Teile der alten Stadtmauer.
An der anderen Seite des Zuid-Oostwals, nach Hausnummer 8, sehen Sie rechts im Hintergrund das älteste Haus Genneps. Dieses schöne restaurierte Gebäude datiert aus etwa 1525 und wird wegen der gotischen Giebelform ‚het Pinakelhuis’ genannt. Es ist das einzige Haus, das den großen Stadtbrand von 1597 überlebt hat. Wenn Sie weiter rechts um die Ecke ein Stück die Molenstraat hineinlaufen, können Sie noch etwas mehr vom Haus sehen. Nachdem Sie ein Stück zurückgelaufen sind, gehen Sie rechts in die Zandstraat. Achten Sie in dieser Straße vor allem auf die besonderen Giebel der Häuser. Nicht nur die schönen geschweiften Giebel werden Ihr Auge erfreuen, sondern auch die unterschiedlichen Formen von Ziermauerwerk, Ornamenten, Gesimsen und Jugendstilelementen.
Am Eingang des Einkaufszentrums ‚Clarenshof’ vorbei gehen Sie nun links in die Maasstraat. Auch hier stehen viele charakteristischen Häuser, die einen näheren Blick lohnen. Hier wohnten früher verschiedene angesehene Personen von Gennep. Ein Stück weiter sehen Sie rechts einen ehemaligen Stall mit einer Doppeltür in einer rundbogenförmigen Öffnung. Bis 1860 standen hier Pferde für die Postkutsche unter, die von Nimwegen über Gennep nach Venlo fuhr. Auf der Postroute mussten die Pferde alle 20 Kilometer gewechselt werden, so wie hier in der Maasstraat.
Wenn Sie bis zum Ende der Straße gehen, sehen Sie links das Kunstwerk ‚der Stier’, ein Entwurf von Pieter Kortekaas. Es erinnert an die Maaspoort der Statdmauer, die als Durchlassstelle für die Stadtbauern und ihr Vieh diente.
Jetzt gehen Sie rechts in den Maaskempweg und dann wieder rechts in die Melkstraat, eine der ältesten Straßen von Gennep. Der Name erinnert wahrscheinlich an Bauern, die mit Milchkannen durch diese Straße zu ihren Kühen im Maaskemp gingen.
Rechts können Sie noch deutlich sehen, wo der Stadtgraben früher an der alten Stadtmauer entlang verlief. Am Ende der Melkstraat gehen Sie über den Genneperhuisweg zurück ins Zentrum. Bei de Haspel gehen Sie rechts. Auf der rechten Seite sehen Sie einen alten gotischen Turm, Überbleibsel der alten St.-Martinuskirche, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Dieser Turm wurde um 1865 nach einem Entwurf des berühmten Architekten Pierre Cuypers gebaut. Die jahrhundertealten Glocken aus diesem Turm, die nach dem Krieg wiedergefunden wurden, hängen nun im Turm der neuen St.-Martinuskirche am Zuid-Oostwal.
Kurz danach gehen Sie rechts in die Straße Maria Oord, an der Stadtmauer entlang. Hier sehen Sie die Nachbildung eines Pulverturms in der Mauer, nach einer Zeichnung von 1550. Sie gehen nun links Richtung de Doelen und überqueren den Zebrastreifen und den Parkplatz.
Vor sich sehen Sie nun den Ellen Hoffmanplein. Dieser Platz ist nach einer von vielen jüdischen Bürgern benannt, die während des Krieges deportiert wurden und nicht mehr zurückkehrten. Der einzigartige Mosaikplatz besteht aus vierzehn ganzen und fünf Halbkreisen und wurde von dem aus Gennep stammenden Künstler Frans Smeets und dessen Tochter Isabelle angelegt. Viele Freiwillige aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten der Gemeinde haben ihnen dabei geholfen. Der Platz wird von zwei markanten Gebäuden flankiert: links das Gemeindeamt (1994) und rechts die Bibliothek (1999). Die Gebäude sind Entwürfe des Architektenbüros Alberts en van Huut aus Amsterdam und basieren auf der anthroposophischen Lehre von Steiner. Weitere Informationen über den Ellen Hoffmanplein finden Sie auf einer Tafel am Gemeindeamt. Beim VVV in der Bibliothek bekommen Sie auch eine Broschüre mit ausführlichen Informationen und Fotos.
Das Hotel Asteria liegt am Rand von Venray, welches sich mit seinem gemütlichen Zentrum ideal zum Shoppen oder zum genüsslichen Verweilen in den Straßencafés an einem der einladenden Plätze eignet.…