Startpunkt der Wanderung ist (bei beiden Teilen) die Pfarrkirche von Milsbeek. Dieses Gebäude wurde 1932 in Gebrauch genommen. Baupastor und erster Pfarrer des Dorfes war L.H.A. Hoefnagels. Die Straße, die gegenüber in die Kerkstraat mündest, wurde nach ihm benannt. An der Fassade der Kirche prangt das Bildnis der Schutzheiligen, Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe, ein Kunstwerk von Jac Maris aus Malden.
Sie gehen in westlicher Richtung und nach etwa 250 Metern rechts ab in die Oudebaan. Dies ist ein Teil einer alten Straße, die vor langer Zeit eine wichtige Nord-Süd-Verbindung war. Die alte Straßenstruktur ist noch gut zu erkennen. Mitte des 19. Jahrhunderts verlor die Straße diese Funktion als die Bundesstraße Venlo-Nimwegen angelegt wurde. Seitdem heißt sie ‚Oudebaan’ (alte Straße). Ziemlich am Anfang der Oudebaan sehen Sie links den Rumpf einer Kornmühle. Gradje Jacobs baute diese Mühle im Jahr 1923. Etwas weiter sehen Sie rechts ‚De Olde Kruyk’. Dieser Betrieb begann in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Produktion von Blumentöpfen. Eine zeitlang waren gar acht kleine Blumentopffabriken im Dorf aktiv. Ein Großteil der Blumenzüchter unseres Landes wurde jahrelang mit den bekannten Milsbeeker roten Töpfen versorgt. ‚De Olde Kruyk’ ging einige Jahre später zur Produktion von Zierkeramik über. Hierdurch wurde der Betrieb bis weit über die Landesgrenzen hinaus bei einer breiten Kundschaft bekannt.
Töpfer sind bereits seit dem 18. Jahrhundert in Milsbeek aktiv, genau wie im nahegelegenen Gennep. Das Dorf war ebenfalls für die Champignonkultur bekannt. Wie in anderen Nord-Limburger Orten erweiterten einige Kleinbauern ihre Betriebe mit kleinen Champignonzuchten. Aus diesem reghaften Treiben entstand der landesweit bekannte Kompostierbetrieb ‚Coöperatieve Nederlandse Champignonkwekersvereniging (CNC)’ in Milsbeek. An der Oudebaan in den Nummern 23, 51 und 53 sehen Sie einige zu Wohnungen umgebaute ehemalige Betriebsstätten der Blumentopffabriken und Champignonzüchtereien. Auch an anderen Stellen im Dorf finden Sie diese Art Wohnungen.
Am Ende der Oudebaan gehen Sie links in die Langstraat. Ursprünglich lag dieser Teil der Langstraat in der Verlängerung der Oudebaan. Die frühere Nord-Südverbindung stieß etwas weiter auf den Helweg und lief dann über die Moräne nach Nimwegen. Im 19. und 20. Jahrhundert gab es an der Langstraat noch einige Kleinbauern. Auch der Kuhhirte (‚koehard’ im Dialekt) wohnte hier. Er holte morgens und mittags bei den Bauern das Vieh ab, um es auf den Heidegründen außerhalb des Dorfes grasen zu lassen. Am Weg entlang waren Wälle aus Erde und Eichenausschlag angelegt, die die Herde zwischen den Häusern in der richtigen Spur halten sollten. Auch heute sind hier und da noch am Wegesrand die Reste dieser Wälle sichtbar. Die erste Straße, die Sie links nehmen, heißt ‚Rozenbroek’. Dieser ist Teil eines früheren Feldweges, der in östlicher Richtung durch ein sumpfiges Gebiet (einen ‚Bruch’, niederl. ‚broek’) lief, in dem wilde Rosen wuchsen. Beim Rijksweg angekommen, nehmen Sie links den Radweg. Diesem folgen Sie bis zu einem alten Bauernhof. Hier überqueren Sie die Straße und gehen in den ‚Achterbroek’. Früher war dies ein ziemlich abgelegenes, sumpfiges Flachland, daher der Name. Heute ist es ein wunderschönes Gebiet mit hohem landschaftlichen Wert.
Nach einiger Zeit kommen Sie beim Teelebeek, auch ‚Tielebeek’ genannt, aus. Dieser Bach wurde vor langer Zeit angelegt, um das Wasser aus dem früheren Moorgebiet am Fuße des Sint-Jansbergs und aus dem Achterbroek zur Maas abzuführen. Nun gehen Sie links durch ‚de Bulten’, benannt nach den hier noch vorkommenden Überbleibseln von Wanderdünen der Maas. Bei Überflutungen der Maas stand dieses Gebiet oft unter Wasser. Dort wo das Wasser nicht abfließen konnte, kam es zu Vermoorung. Angeblich wurde früher rund um ‚de Bulten’ Torf gewonnen. Einer der Grundbesitzer baute hier irgendwann eine Weidemühle, um das überschüssige Wasser durch Entwässerung abzuführen, aber mit nur wenig Erfolg. Die Reste der Mühle kann man im Feld noch sehen, wenn der Mais nicht zu hoch steht.
Nach ‚de Bulten’ kommen Sie zum Gewerbegebiet ‚de Ovenberg’. Namensgeber und Vorläufer der Betriebsamkeit in diesem Gebiet ist ein Feldofen, der Anfang des letzten Jahrhunderts hier gestanden hat. Man hatte kurze Zeit versucht, von dem örtlich gewonnenen Lehm Ziegel zu brennen, war aber wenig erfolgreich. Hier gehen Sie rechts und folgen dem Wanderweg parallel zur Straße Richtung Bloemenstraat. Diese Straße verdankt ihren Namen den vielen Blumenarten, die in der Umgebung wuchsen. Das lag vor allem an den Flüssen Maas und Niers, die aus Frankreich, Belgien und Deutschland zahlreiche Blumensamen mitführten und bei Überflutungen an den Ufern zurückließen. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Bloemenstraat bereits in der Prähistorie bewohnt war. In der Römerzeit bildete der Weg eine Verbindung zwischen Kalkar und Xanten und – über die damalige Maasbrücke – Cuijk (‚Ceuclum’).
Nun gehen Sie links. Etwas weiter sehen Sie links einen gut erhaltenen ehemaligen Kleinbauernbetrieb, wie es sie früher in Milsbeek häufig gegeben hat. Rechts sehen Sie Gebäude der 2008 geschlossenen Ziegelfabrik. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann man an dieser Stelle mit einem einfachen Feldofen Ziegel von dem Lehm zu brennen, der bei einer Laufverlegung der Maas abgegraben wurde. Eine ganze Reihe Milsbeeker Männer hat in den vergangenen Jahrzehnten bei der Ziegelfabrik Arbeit gefunden.
Sie folgen weiterhin der Bloemenstraat bis zu einem malerischen weißen Querhaus. Gegenüber der Bloemenstraat sehen Sie in der Ferne in den Weideländern einen mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen Hügel. Hier befindet sich die Ruine des Genneper Huis. Die Reste dieser alten Burg werden durch eine zukünftige Verbindung mit der Milsbeek Runde von der Öffentlichkeit erschlossen.
Nun gehen Sie links in ‚de Smelenberg’. Der Name dieser Straße kommt von dem Dialektwort ‚smelen’ für eine lange, trockene Grasart, die hier auf dem hügeligen Gelände zwischen der Heide wuchs. De Smelenberg endet beim Rijksweg, den Sie überqueren. Links sehen Sie den noch stehen gebliebenen Schornstein einer der früheren Blumentopffabriken. Der Schornstein und die alte Topffabrik werden in naher Zukunft restauriert. Beim Restaurant ‚La Casquette’ gehen Sie rechts in ‚de Dellen’. Der Name dieser Straße ist im Dialekt der Plural von ‚dal’ (Tal), ein Verweis auf die schüsselförmigen Mulden, die es hier früher gab. Aufgrund der schlechten Entwässerung war der Boden nicht für den Ackerbau geeignet. Die Straße führt um das Restaurant herum und endet beim Café ‚de Zwarteweg’, an der gleichnamigen Straße. Dieser Name kommt von der schwarzen Erde des Moorgebiets, durch das die Straße früher verlief. Über die Pastoor Hoefnagelstraat gehen Sie zurück zur Kirche, dem Endpunkt dieser Route. Wenn Sie noch die komplette 13 km lange Milsbeek Runde wandern möchten, dann folgen Sie dem Zwarteweg weiter. Im Folgenden gehen Sie dann die Beschreibung von Route B weiter.
Route B (7 Kilometer)
Gegenüber der Kirche gehen Sie in die Pastoor Hoefnagelstraat, an deren Ende Sie links auf den Zwarteweg gehen. Bei der zweiten Straße (Potkuilen) gehen Sie rechts. Die Straße ist nach den Lehmkuhlen (niederl. ‚kuilen’) benannt, die früher hier und dort zur Gewinnung von Pottlehm für die Töpfer gegraben wurden. Hier sehen Sie auch eine schön bewachsene Wanderdüne, die seit jeher den Namen Ossenberg trägt. Dies soll früher eine Sammelstelle für gemästete Ochsen gewesen sein, die über die nahe gelegene deutsche Grenze geschmuggelt wurden. Die nächste Straße, in die Sie links abbiegen, heißt Ebbekamp. Dieser Name hat nichts mit Ebenholz zu tun, sondern ist der Familie Ebbe(n) entlehnt, die jahrhundertelang Besitztümer in dieser Gegend hatte. ‚Kamp’ ist eine alte Bezeichnung für ein abgegrenztes großes Bau- oder Weidegrundstück (mit Pfählen, einem Erdwall, Bäumen, Sträuchern oder Hecken).
Ein Stück entlang der Ringbaan kommen Sie wieder auf dem Zwarteweg aus. Dort sehen Sie nun rechts einen ehemaligen Bauernhof, der Anfang des letzten Jahrhunderts von dem deutschen Theodor Jaeger gebaut wurde.
Das Koningsven (Königsmoor) war im 18. Jahrhundert Eigentum des Königs von Preußen. Bis zur Urbarmachung wurde in diesem Moorgebiet Torf gestochen. In den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Moorgebiet weiter für den Landbau kultiviert. Aber Zeiten und Ansichten ändern sich. Die Vereinigung ‚Natuurmonumenten’ arbeitet hier bereits seit einigen Jahren an neuer Naturentwicklung. Dazu gehört auch die Wiederherstellung eines Teils des Moorgebiets an den Rändern von Reichswald und Sint-Jansberg. Das ehemalige Moorgebiet ‚De Diepen’ gegenüber des Zwartewegs, das als letztes kultiviert wurde, ist ebenfalls Teil der Wiederherstellungspläne. Das Lokal De Diepen, ein guter Rastplatz für Passanten, ist nach diesem Moorgebiet benannt.
Beim Lokal überqueren Sie die Straße und gehen in das Naturgebiet Sint-Jansberg. Dieses alte Landgut liegt auf einer Moräne, die in der Eiszeit entstanden ist. Sie besteht aus bewaldeten Böschungen, Äckern und Weiden und tiefen Tälern, die vom Schmelzwasser der Gletscher und durch Erosion entstanden sind. Ihnen begegnen hier verschiedene Baumarten, und Sie können die reiche Flora und Fauna bestaunen.
Auf dieser Wanderung kommen Sie an einem ehemaligen Eiskeller vorbei, der zu dem hier gebauten Landhaus der Familie Van Verschuer gehörte. Dieses Haus wurde von den Einwohnern Milsbeeks ‚het kasteel’ (das Schloss) genannt. Den Keller bewohnen heute Fledermäuse. Das Landhaus wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Nur einige Reste der Gartenmauer und einige Zierbäume sind noch zu sehen.
Auf dem Sint-Jansberg gibt es mehrere Quellbäche, Quellen und aufgestaute Teiche, Lebensgebiete für zahlreiche Fische, Amphibien und seltene Pflanzenarten. Unsere Wanderung führt unter anderem an ‚de drie vijvers’ (den drei Teichen) vorbei, die vor langer Zeit durch das Anlegen von kleinen Dämmen entstanden sind.
Wenn Sie an den Teichen vorbei sind, gehen Sie erst links und kurz danach wieder rechts. Sie verlassen nun den Sint-Jansberg und wandern durch Weideland. Wenn Sie zu einem Feldweg kommen, gehen Sie dort rechts und folgen dem Weg, bis Sie zur Straße ‚Verloren Land’ kommen. Der Name weist auf Flachland hin, das für die Landwirtschaft unbrauchbar ist. Danach wandern Sie über die Teelebeekstraat, ein Stück Heiveld und einen alten Feldweg zur Langstraat. Beim Kriegsmonument biegen Sie in die Kerkstraat ab, zurück zum Startpunkt der Wanderung. Besuchen Sie auch einmal den britischen Kriegsfriedhof hinter der Kirche.
Im „Equestrian Centre De Peelbergen“ genießen Sie leckere, frisch zubereitete Speisen, während Sie auf die verschiedenen Hallen blicken, in denen Reitsport betrieben wird.
Das Restaurant verfügt…